Heute Mittwoch um 18:00
DERSU UZALA
70mm im Gartenbaukino
UDSSR/JPN 1975
144 min, russ. OmU, 70mm, Farbe Sowcolor, 6-Kanal-Magnetton, 2,2:1
Regie
Akira Kurosawa
Drehbuch
Akira Kurosawa, Yuri Nagibin nach einem Buch von Vladimir Arsenyev
Kamera
Asakazu Nakai, Yuri Gantman, Fyodor Dobronravov
Schnitt
Valentina Stepanova
Musik
Isaak Shvarts
Darsteller
Maxim Munzuk, Yury Solomin, Swetlana Daniltschenko, Dmitri Korschikow
Termine
DERSU UZALA ist ein außergewöhnlicher Film. Nicht nur, weil er der einzige russische Film des japanischen Meisterregisseurs war. Nicht nur, weil seine Produktion vier Jahre Zeit in Anspruch genommen und alle Beteiligten in weit entlegene Gebiete im Osten der damaligen Sowjetunion geführt hat. Nicht nur, weil er Akira Kurosawa nach schweren künstlerischen wie wirtschaftlichen Rückschlägen und einem Selbstmordversuch neuen kreativen Schwung und Lebensmut gebracht hat. Nicht nur, weil er trotz des sperrigen Themas mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet wurde. Sondern auch, weil er eine wirklich außergewöhnliche Geschichte erzählt, die noch dazu auf wahren Begebenheiten beruht.
Wladimir Arsenjew, einer der abenteuerlichsten Geologen und Topographen seiner Zeit, ist dem weisen Jäger und Fährtensucher Dersu Uzala bei seinem Vorhaben, die Weiten Sibiriens kartographisch zu erfassen, im Jahr 1902 zum ersten Mal begegnet. Bis zu Dersu Uzalas Tod 1908 war er ihm ein treuer Begleiter auf seinen Expeditionen, einer, der Arsenjew zudem tiefe Einblicke in die Lebenswelt, die Sitten, die Mythen und die Glaubensvorstellungen der Bewohner der Taiga ermöglichte. Der tiefen Freundschaft der aus so unterschiedlichen Welten kommenden Männer setzte Arsenjew mit seinem Buch über Dersu Uzala aus dem Jahr 1923 ein Denkmal.
Auf Basis dieses Buches erzählt Kurosawa die Geschichte dieser Männerfreundschaft, der Expeditionen und vor allem des Taiga-Jägers Dersu Uzala, der die Menschen aus der Stadt mit seiner Verbundenheit zur und seinem Wissen über die Natur sowie seinen unglaublichen Überlebensfähigkeiten im wildesten Gelände tief beeindruckte. Mitte der 1970er-Jahre, als sich im Westen die Öko-Bewegung zu formieren begann, plädierte der Film somit für einen respektvollen Umgang mit der Natur. „Man hat vergessen, dass der Mensch ein Teil der Natur ist und dass man sie habgierig schändet. Deshalb versuche ich einen Menschen zu zeigen, der mit der Natur im Einklang lebt“, sagte Kurosawa damals. Gut 40 Jahre danach hat diese Aussage nichts an Brisanz verloren.
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