KARL BARTOS - DAS CABINET DES DR. CALIGARI

© Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Der Stummfilmklassiker in neuem KlanggewandD 192075 min

Live-Musik: Karl Bartos (Ex-Kraftwerk)

Termine
Tickets kaufen Ticketes kaufen
Tickets

* Reihe 1-3 € 35.-
* Reihe 4-20 € 58.-
* Reihe 21-32 € 49.-
* Online nur Kauf möglich
* Reservierungen per Telefon oder Mail müssen innerhalb einer Woche abgeholt werden

Die Filmzeitschrift Licht-Bild-Bühne hatte damals nicht mit Superlativen gegeizt: DAS CABINET DES DR. CALIGARI sei nichts Geringeres als „der modernste, aktuellste, gewagteste Film, den die Welt je gesehen hat“, schrieb das Magazin 1920 und damit kurz nach der Premiere über den ersten Psychothriller der Filmgeschichte.

Einer, der sich besonders intensiv mit diesem Meilenstein der Geschichte des expressionistischen Films auseinandergesetzt hat, ist der Komponist und Musiker Karl Bartos – vielen gut bekannt als langjähriges Bandmitglied und Co-Komponist von Kraftwerk, jenen Pionieren der Elektronischen Musik, die in ihrem Bereich mindestens ebenso „modern, aktuell, gewagt“ waren. Seit fast 20 Jahren hegt der ursprünglich klassisch ausgebildete Musiker eine Leidenschaft für diesen wohl einflussreichsten deutschen Stummfilm aller Zeiten und arbeitete daran, dem experimentellen Film ein ebenso experimentelles Klanggewand zu schneidern.

Im Februar 2024 wurde diese neue Filmmusik von Karl Bartos in der Alten Oper Frankfurt uraufgeführt. Nun wird sie im Wiener Gartenbaukino auf Leinwand und Bühne gebracht. Die digital restaurierte 4K-Fassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung trifft auf die Ebene der Klänge von Karl Bartos, die er auf der Bühne mit seinem Partner Mathias Black live und punktsynchron spielt und steuert.

One of the most revered iconic masterpieces in cinema history, Robert Wiene’s THE CABINET OF DR. CALIGARI shook filmgoers worldwide and changed the direction of the art form.
British Film Institute

Kurzinhalt:

Der Film erzählt die Geschichte des wahnsinnigen Dr. Caligari, der mit Hilfe eines Somnambulen (Schlafwandler) namens Cesare eine kleine norddeutsche Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Tagsüber präsentiert Caligari den an einer merkwürdigen, tranceartigen Krankheit leidenden Cesare auf dem Jahrmarkt. Dort sagt der hochgewachsene, dürre und blasse Somnambule den Schaulustigen die Zukunft voraus. Des Nachts aber schleicht dieser Sklave Caligaris durch die Stadt und begeht unter dem Einfluß seines Herrn furchtbare Morde...


Seit 2005 ist Karl Bartos fasziniert von diesem Klassiker der Filmgeschichte – nicht nur wegen des Kunstanspruchs, sondern auch, weil der Film mit Erzählebenen und Realitäten spielt und Eindeutigkeiten verweigert. „Es ist so eine Sache mit diesem Film. Egal wie oft man ihn sich anschaut, er bewahrt sein Geheimnis. Wer hier wahnsinnig ist und wer nicht, ist und bleibt eine Frage der Interpretation“, so Bartos. 

Aus dieser Begeisterung ergaben sich Fragen nicht nur für den Cineasten, sondern vor allem für den Musiker Bartos: Wie hätte der Film geklungen, wenn es bereits 1920 die Möglichkeit gegeben hätte, auf einer eigenen Tonspur den bewegten Bildern Klänge einzuschreiben? Und wie lässt sich diese Lücke heute, ein gutes Jahrhundert später, schließen?

Klangliches Resultat ist eine neue Schicht voller Themen und Rhythmen, die sich mit der Ebene der Geräusche ebenso verbindet wie mit der visuellen Ebene. Und die mit ihrer Kombination aus einerseits vertrauten Klangfarben der Orchesterinstrumente und andererseits Verfremdung durch die Mittel der Elektronik ebenso originell, eigenwillig, zeitlos, unwirklich und schwebend ist wie die Bilder, die sie begleitet, deutet und verstärkt.

The film considered one of the most influential horrors of all time.
The Independent