Teil der Special Reihe SHIRLEY, YOU CAN‘T BE SERIOUS?!
Doris Mann: I was such an awful mother?! What if you had a mother like Joan Crawford or Lana Turner?
Suzanne Vale: These are the options? You, Joan or Lana?
Für die suchtkranke Schauspielerin Suzanne Vale (Meryl Streep) ist der Weg zurück zu einer Form von Normalität und der Ausübung ihres Berufs ein steiniger. Er führt über Rehabilitationszentren, Verpflichtungen zu ungeliebten Rollen und schlimmer noch… die vertraglich auferlegte Obhut durch ihre Mutter Doris Mann (Shirley MacLaine). Diese ist ebenfalls eine gefeierte Schauspielerin, deren Glanzzeiten schon einige Tage her sind, und sie kann gleich mehrere Kompetenzen aufweisen: Gesang, Tanz, Entertainment jeder Couleur…
Nur die liebevolle, verständnisvolle und zärtliche Mutterrolle dürfte eine sein, die in ihrem Repertoire fehlt. Zumindest wenn man die Tochter befragt. Aber der Weg zum Ziel zeichnet sich für Suzanne als einer der Erkenntnis und Einsicht ab. Auch darüber, dass Mütter von Töchtern ebenso Töchter von Müttern sind.
Nicht einfach ein zweiter Versuch auf der TERMS OF ENDEARMENT Welle zu reiten, sondern ein weiterer Blick auf eine höchst amüsante und tief bewegende Mutter-Tochter Story, kann POSTCARDS FROM THE EDGE als eine ideale Verbündete und geistiges Double Feature betrachtet werden. Der Film basiert lose auf den Memoiren Carrie Fishers und war als Einakter konzipiert, über ihren eigenen Kampf mit Abhängigkeit im Scheinwerferlicht (und den resultierenden Schatten) der Beziehung zu ihrer berühmten Mutter, Debbie Reynolds.
Mike Nichols sah das filmische Potenzial des Stoffs und bat die wortgewandte und geistreiche Autobiografin ein Drehbuch zu schreiben. Das Ergebnis dieser Kollaboration ist ein Film, der das Thema unmittelbar, komisch und authentisch auf uns einprasseln lässt und dabei noch einen herrlich verschroben Blick auf Hollywood wirft. Außerdem wird uns eine Shirley MacLaine geschenkt, die das ganze Spektrum der liebenden Übermutter from Hell bietet.