VELVET GOLDMINE (35mm)

VELVET GOLDMINE
Ein Film von Todd HaynesGB/USA 1998123 min eOV ((Sammlung Österreichisches Filmmuseum) 35mm

Teil der Special Reihe TODD HAYNES, AMERICAN FILMMAKER

Zum zehnten Jahrestag des Skandals, der Glamrock-Star Brian Slades (nom de plume: Maxwell Demon) Karriere ruinierte, wird der aufstrebende Journalist Arthur Stuart losgeschickt, die gegenwärtigen Umstände der einstigen Legende zu recherchieren. Schließlich war Stuart seinerzeit in London live mit dabei, vor der Bühne, als glühender Fan und junger Bursche, der gerade seine Homosexualität entdeckt, und den Effekt von Schminke. Kaum hat er Notizbuch und Stift eingepackt, geht es auch schon rund auf der Achterbahn namens VELVET GOLDMINE.

A melancholic ode to freedom, and those who fight for it through art.
Slant Magazine

In seinem ersten Musik-Film erprobt Haynes den multi-perspektivischen Ansatz, vermittels dessen die Annäherung an eine komplexe Künstler-Identität gelingen kann, in der Privatperson und öffentliche Persona voneinander geschieden sind und doch beständig ineinander fliessen. Wobei der Filmemacher und sein Ko-Drehbuchautor James Lyons die Latte noch etwas höher legen, insofern sich in den fiktiven Figuren jeweils nicht nur einer sondern gleich mehrere reale Rock- und Popstars reflektieren. Darunter Marc Bolan, Brian Ferry, Jobriath und selbstverständlich immer wieder David Bowie - dessen Ziggy Stardust-Bühnengestalt den ganzen Film wie Goldfäden durchwirkt, auch wenn der Mann, der vom Himmel fiel, die Erlaubnis zur Verwendung seiner Musik leider nicht erteilte. Daneben schillern und funkeln die Kostüme (für die Sandy Powell eine Oscar-Nominierung erhielt), glitzern und schimmern die Make-ups und simmern die begehrlichen Blicke, die alle ständig aufeinander richten, nur selten zur gleichen Zeit in die jeweils passende Richtung.

Christian Bale ist in der Rolle des zaghaft seine Queerness erprobenden Teenagers schier herzzerreissend, aber auch Ewan McGregor, in dessen Figur jeder suizidal-exzessive Rockstar von Iggy Pop über Ian Curtis bis Kurt Cobain verdichtet ist, geht in die Vollen. Im Hintergrund wirken musikalisch unter anderem Jonny Greenwood und Thom Yorke von Radiohead. Zeit, Glitter, Rüschenhemd und Plateauschuhe aus dem Schrank zu holen!

(Text: Alexandra Seitz)

Haynes makes the dream so sweet, you can't help but return again and again to crushing glamor and gorgeousness of Velvet Goldmine.
Pajiba