NIGHT OF THE LIVING DEAD

NIGHT OF THE LIVING DEAD
Ein Film von George A. RomeroUSA 196896 min OV

Teil der Special Reihe NACHTBLENDE

„NIGHT OF THE LIVING DEAD was a new kind of horror film. The evil forces were not monsters or blobs from outer space, the results of mad scientists‘ experiments, ancient curses, or natural phenomena -like full moons – but the evil that came from normal-looking people living in a normal community.“ (Stuart Samuels in „Midnight Movies“)

George A. Romero etablierte mit seinem Low-Budget-Streifen den Zombie, wie wir ihn kennen und lieben, in der Popkultur und lieferte einen der wichtigsten Beiträge zum Modernen Horrorfilm. Ein Meilenstein! Wegweisend nicht nur in Sachen Horror, sondern auch in Bezug auf afroamerikanische Repräsentation im Mainstreamkino.

Tom wird leider nie erfahren, wie recht er mit dem ikonischen Satz „They’re coming to get you, Barbara!“ behalten wird. Denn kurz darauf fällt er als erste Person im Film den Zombies zum Opfer. Barbara (Judith O’Dea) findet in einem vermeintlich leeren Haus Unterschlupf, wie auch der sich alleine durchschlagende Ben (Duane Jones). Doch schnell stellt sich heraus, dass die Bedrohung nicht nur von außen kommt...


George A. Romero holte den Horror - wie bereits Hitchcocks PSYCHO - aus fernen Ländern direkt in die US-amerikanische Nachbarschaft. Die Gefahr lauerte für das westliche Publikum nicht mehr in sicherer Distanz auf tropischen Inseln oder in transsilvanischen Wäldern. Es handelte sich nicht mehr um Fabelwesen aus der Schauerliteratur wie Graf Dracula oder das Frankenstein-Monster. Hitchcock und Romero erklärten das direkte Umfeld des Publikums zur potentiellen Gefahr. Das war neu. Untote auf der Leinwand gab es bis dato fast nur als menschgewordene Voodoo-Puppen in der Karibik, natürlich von weißen Männern rassistisch inszeniert. Romero war sich des revolutionären Potentials seiner Idee nicht bewusst: „I never expected it. [...] all I did was I took them out of 'exotica' and I made them the neighbors… I thought there’s nothing scarier than the neighbors“.

Was er außerdem nicht erwartete, war die historische Relevanz der Besetzung einer Person of Color als Hauptrolle: „He just turned out to be the best person for the part“. Das Drehbuch, das ursprünglich einen weißen Protagonisten vorgesehen hatte, wurde dennoch nicht umgeschrieben. Heute könnte man Romero color blindness unterstellen, denn es hat Dekaden gedauert, bis er die Bedeutung dieser Entscheidung begriffen hatte. Insbesondere in Anbetracht des politisch anmutenden und ziemlich harten Endes von NIGHT OF THE LIVING DEAD scheint das geradezu absurd. Doch wie Robin R. Means Coleman in ihrem fulminanten Buch “Horror Noire” feststellt: “It mattered little if the makers [...] were purposefully inscribing or encoding a racial message; the take-aways are what is central.”


More than fifty years later, the legacy of NIGHT OF THE LIVING DEAD continues. Zombies have been inculcated into the cultural zeitgeist alongside vampires and slashers. The concept of reanimation, and the ultimate betrayal of a family member or friend coming back from the dead to snack your brain, still terrifies.
Meg Hafdahl & Kelly Florence