JACQUES TATI: ENCHANTÉ!
Teil der Special Reihe WERKSCHAU JACQUES TATI
"Ich will, dass der Film beginnt, wenn Sie das Kino verlassen."
Jacques Tati
Und wir wollen, dass Sie die Möglichkeit haben, eines der größten komischen Genies der Filmgeschichte ein bisschen besser kennenzulernen, bevor Sie seine Filme sehen. Daher starten wir die Werkschau mit der besten Doku, die es über Jacques Tati gibt, und zeigen ergänzend zwei Kurzfilme, bei denen Tati Regie geführt bzw. sein Schauspieltalent zum Besten gegeben hat. Enchanté, sehr erfreut!
JACQUES TATI, TOMBÉ DE LA LUNE
Ein Film von Jean-Baptiste Péretié, F 2021, 60 min
Der wilde Aufstieg und Fall des Komödien-Genies, Schauspielers, Regisseurs und "Athleten des Lachens" Jacques Tati - oder: wie der Schöpfer des berühmten Monsieur Hulot das Herz der Franzosen und dann der Welt durch das Lachen eroberte, von einem Erfolg zum nächsten eilte und immer höher stieg - bis er der Sonne ein wenig zu nahe kam.
Ein faszinierender Einblick in den kreativen Prozess dieses außergewöhnlichen Regisseurs.
Not only the best documentary about Tati to date, but the only one to understand the basic fact that Tati essentially wrote his scripts with his body.
L’ÉCOLE DES FACTEURS
(DIE SCHULE DER BRIEFTRÄGER)
Ein Film von Jacques Tati, F 1946, 15 min
Mit Jacques Tati • Paul Demange
In einem Postamt auf dem Land trainieren drei Briefträger, darunter François, unter den näselnden Anweisungen ihres Vorgesetzten. Sie nehmen ihre Fahrräder und gehen an die Arbeit. Jede Bewegung dient dem Ritual des Postaustragens.
Prix Max Linder für den besten Kurzfilm 1949.
Dieser Kurzfilm nimmt den Film JOUR DE FETE vorweg.
COURS DU SOIR
(ABENDKURS)
Ein Film von Nicolas Rybowski, F 1967, 27 min
Mit Jacques Tati • Marc Monjou
Gedreht als Marginalie zu PLAYTIME, benutzt dieser Kurzfilm dessen Bauten und Darsteller. Die Geschäftsleute werden in brave Schüler verwandelt und entdecken die verschiedenen Möglichkeiten, eine Zigarette zu rauchen, auf ein Pferd zu steigen oder beim Gehen zu stolpern. Der Lehrer dieses Unterrichts in Beobachtung ist Hulot, der, wenn er das Klassenzimmer betritt, seinen Hut und seinen Mantel abnimmt, um die Züge von Jacques Tati anzunehmen.
COURS DU SOIR stellt zum ersten Mal auf der Leinwand mehrere der klassischen Nummern von Tati vor und ist gerade durch seine Einfachheit ein treffender Kommentar über das epische Abenteuer von PLAYTIME. Er ist das umgekehrte Bild davon. Indem er die Rückseite seines Dekors und seiner Figur enthüllt, beweist Tati, dass seine Beobachtungsgabe auch auf ihn selbst zutrifft.
The film industry should support short filmmakers, even if they had to sacrifice a small percentage of their profits. It is through shorts that filmmakers are allowed to get creative and take risks. Without shorts, the careers of people like Keaton, Chaplin, Fellini and Rene Clement would not have flourished.