COFFY

Coffy
Ein Film von Jack HillUSA 197387 min OV

Teil der Special Reihe NACHTBLENDE

Nachtblende: THROW BACK 1973

„After watching something shitty, the only way to fix that problem is COFFY.“ Ian West on Letterboxd

Der Film, mit dem Pam Grier zum Star und das Blaxploitation-Kino um einen Kultstreifen reicher wurde. Mit einem zeitlosen Soundtrack von Funk-Maestro Roy Ayers und einer Menge cooler Oneliner einerseits, zeichnet COFFY andererseits ein pessimistisches Bild der US-amerikanischen Großstadt der 70er-Jahre.

„This is the end of your life, you motherfuckin‘ dope pusher!“ Wenn Coffy nicht gerade Drogendealern ins Gesicht schießt, arbeitet sie übermüdet als Pflegerin im Krankenhaus. Auf nichts hegt sie einen größeren Hass als auf Drogenkriminalität, der ihre minderjährige Schwester zum Opfer gefallen ist. Und weil sie weiß, dass Polizei und Politik zu sehr die Finger im Spiel haben, als ernsthaft etwas dagegen unternehmen zu können, muss sie selbst Hand anlegen. Nur blöd, dass sie ihre Freizeit ausgerechnet mit einem Polizisten und einem Politiker verbringt…


COFFY war die logische weibliche Fortführung von SHAFT (1971), doch rabiater und exploitativer im B-Movie-Fach zu verorten.
Stefan Jung für Fluxkompensator

Nach den Blaxploitation-Hits SHAFT (1971) und BLACULA (1972) lockte schließlich Jack Hills COFFY das Publikum im Jahr 1973 massenhaft ins Kino. Die Low Budget Horror- und Actionfilme wurden nachvollziehbarer Weise gleichzeitig gefeiert wie kritisiert. „Blaxploitation describes an era of Black film offerings which often drew their inspiration from Black Power ideologies while presenting themes of empowerment, self-sufficiency […] and consciousness-raising. […] Moreover, the films were notoriously exploitative of women, as a hallmark of Blaxploitation films was the subjection of their female characters to misogynistic treatment, abuse and rape“ (Robin R. Means Coleman). COFFY stellt diesbezüglich nur bedingt eine Ausnahme dar. Zwar handelt es sich um den ersten Film des Subgenres mit einer starken Heldin im Zentrum - legendär gespielt von Pam Grier -, aber gleichzeitig ist er durchdrungen vom voyeuristisch-männlichen Blick, der keine Gelegenheit auslässt, Frauen im wahrsten Sinne des Wortes auszuziehen.

Im Gegensatz zu den meisten Blaxploitationern, wurde COFFY nicht von einem afroamerikanischen Regisseur inszeniert, sondern von Jack Hill, der in der wohl produktivsten Exploitation-Schule der Filmgeschichte gelernt hat: Bei Roger Corman, für den er u.a. mit Francis Ford Coppola reihenweise Schindluder fabrizieren durfte. Dankbar darf man ihm jedenfalls für die “Entdeckung” Pam Griers sein, mit der er bereits zuvor gearbeitet und die am Drehbuch für COFFY mitgewirkt hat, was - überraschend oder auch weniger überraschend - in den Credits keine Erwähnung findet.

Coffy
What makes the film is essentially the character of Coffy as played by Pam Grier with increasing alienation: a nurse out to get the men who are responsible for her little sister's addiction, she makes a conscious decision to manipulate the sexual situations which the men around her force her to engage in. It is a performance that defies and subverts the genre.
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