CITIZEN KANE (35mm)

CITIZEN KANE
Ein Film von Orson WellsUSA 1941141 min OV (Sammlung Österreichisches Filmmuseum) 35mm

Teil der Special Reihe BEHIND THE HEADLINES

C.F. Kane: “I don't think there's one word that can describe a man's life.”

Rosebud. Ein Rätsel und dessen Lösung. 

Rosebud! Eine knappe und weitreichende Antwort auf offene Fragen, die so nicht gestellt wurden.

Rosebud? Ein weiteres Geheimnis einer enigmatischen Person. Es ist das letzte Wort, das Charles Foster Kane (Orson Welles) vor seinem Tod in die Nacht haucht. Und es ist der einzige zur Verfügung stehende Anhaltspunkt für den Reporter, der beauftragt ist, das Leben des Zeitungsmagnaten, Politikers und Kunstsammlers, dieser übermenschlichen Gestalt, zusammenzufassen. In einer Form, die über die Oberflächlichkeit eines chronologischen Abarbeitens der einzelnen Lebensstationen hinausgeht. Er soll einen wahren Blick hinter die Fassade und auf den Menschen werfen.

Wer war Charles Foster Kane wirklich? Wenn die Beantwortung dieser Frage in wenigen Sätzen möglich wäre, könnte man sich das Ticket sparen. Ist sie aber nicht. Und genau deshalb darf man sich einer der aufregendsten Erfahrungen hingeben, die das Kino zu bieten hat.

CITIZEN KANE, written, produced, and directed by a young man of 25, is an outstanding film, amazing in its presentation and vast in its conception.
Sydney Morning Herald

Die Geschichten und Legenden, die sich um den Dreh von CITIZEN KANE ranken, klingen beinahe so abenteuerlich wie die Erzählungen über Kane im Film selbst. Von spontan ausgehobenen Löchern im Boden des Sets, um die Kamera - und somit den Blick - so tief wie möglich zu bekommen, über pikante Privatanekdoten des realen Vorbilds William Randolph Hearst, die unzensiert ins Drehbuch einflossen, bis hin zu einem Regisseur, der sich noch am Set einem ‚Basisunterricht Film‘ durch den Kameramann Gregg Toland unterziehen musste.

Bei all der Kanonisierung und dem Emporheben auf die höchsten Gipfel der Kultur, die Orson Welles‘ Debut (!) seit Jahrzehnten zuteil wird, sollte man unabhängig davon nicht außer Acht lassen, dass CITIZEN KANE auf eine abenteuerliche und spielerische Weise der bloße Versuch ist, ein Film sein zu wollen. Und das mit den finanziellen Mitteln eines großen Hollywood Studios. Und trotzdem oder vielleicht sogar deshalb, scheint er heute noch - there I say it - makellos.

(Text: Otto Römisch)

Perhaps the one American talking picture that seems as fresh now as the day it opened. It may seem even fresher.
Pauline Kael, The New Yorker