EARLY WORKS: DENIS VILLENEUVE

EARLY WORKS: DENIS VILLENEUVE
DER 32. AUGUST AUF ERDEN *** MAELSTRÖM

Double Feature anlässlich des Kinostarts von DUNE 2

Wenige Filmschaffende von vergleichbarem Rang weisen eine so vielfältige Filmographie auf, wie es Denis Villeneuve tut. Vom Indie-Arthouse-Kino, mit dem er zum ersten Mal von sich reden machte, über mal surreal angehauchte und mal auf wahren Begebenheiten beruhende Hochspannungs-Thriller, hin zum Science-Fiction-Bombast, mit dem er heute assoziiert wird. Hat der kanadische Regisseur überhaupt so etwas wie eine eigene Handschrift?

Ein game changer gleich zu Beginn: Als 20-jähriger Filmstudent in Montreal machte Villeneuve bei einer nationalen TV-Competition mit. 7 Monate reiste er durch die Welt und drehte Kurzdokumentarfilme, die wöchentlich zur Prime Time ausgestrahlt wurden. Eine ungemein wertvolle Erfahrung, um sich im Geschichtenerzählen, in der richtigen Lichtsetzung und im Schnitt zu üben. Das größte Learning hatte er allerdings, als er erstmals alle Filme hintereinander zu sehen bekam. Obwohl sie komplett unterschiedliche Geschichten erzählten, haben sie für Villeneuve alle gleich ausgeschaut. Ein Trauma, das er unter keinen Umständen wiederholt wissen wollte.

Auch wenn Villeneuve nicht gerade stolz auf seine ersten beiden Langfilme ist, lohnt der Blick auf sein Frühwerk. Bevor er sich am Genrefilm - insbesondere am Thriller und am Science-Fiction-Film - orientierte, lieferte er mit AUGUST 32ND ON EARTH und MAELSTRÖM zwei äußerst weirde und liebenswerte Indie-Streifen. Villeneuve trägt bereits hier seinem Vorhaben Rechnung, sich (nach seinem kleinen Trauma) jedem Film auf unterschiedliche Weise zu nähern: Die zwei Erstlinge können bei allen vorhandenen Parallelen auch als Antithesen zueinander gelesen werden.

Texte: Julian Stockinger

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