THE EVIL DEAD

THE EVIL DEAD
Ein Film von Sam RaimiUSA 198185 min eOV

Teil der Special Reihe NACHTBLENDE

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* Kino von Welt Abos gültig
* nonstop Kinoabo gültig

„gore? heard of it!“
Lucy on Letterboxd

PSYCHO und die Dusche. JAWS und das Meer. THE EVIL DEAD und der Wald. Sam Raimi etablierte mit seinem Low-Budget-Debüt einen wahren Kultfilm, der zusammen mit Stuart Gordons RE-ANIMATOR und Don Coscarellis PHANTASM ein sowohl in der Phantastik als auch in der Komik verortetes Gegenstück zu den generischen Slasher-Franchises seiner Zeit darstellt.

Kaum mehr vorzustellen, wie man einen solchen Ort ohne Smartphone überhaupt finden soll. Doch nach einigen Beinahe-Unfällen schafft es eine kleine Gruppe an Party People im Jahr 1981 zu dem abgelegenen Feriendomizil im Wald. Eine sich von allein bewegende Hängeschaukel, plötzlich stehenbleibende Pendeluhren und ein Poster von Wes Cravens THE HILLS HAVE EYES hätten bereits als Warnungen gedeutet werden können. Doch als dann ein altes Buch und ein Tonband die Dämonen im Wald aktivieren, ist es bereits zu spät für die Umkehr. Letztlich bleibt nur eins zu tun: Zerstückeln, zerstückeln, zerstückeln.

THE EVIL DEAD is a love letter to genre cinema.
BBC

Der feuchte Wald, ein übergroßer Mond und omnipräsenter Nebel: THE EVIL DEAD stellt bei aller überdeutlichen Budgetknappheit immer wieder auch eine Augenweide dar. Doch diese atmosphärischen Elemente machen bald Platz für die handgemachten Effekte, für die er heute noch bekannt ist. Das Gore-Fest, das sich im letzten Drittel des Films abspielt, ist auf mehreren Ebenen einzigartig. Nicht nur wegen des selten gesehenen Exzesses, sondern auch wegen der Ästhetik. Blut, Schleim und undefinierbare Körpersäfte in allen möglichen Farben, dazu ein over-the-top Make-up der Dämonengesichter. Schade, dass die verantwortlichen Make-up Künstler nie wieder von sich hören ließen. Von wem man schon bald mehr hörte, war aber Schauspieler Bruce Campbell. Seine Figur, der „Final Boy“ Ash, entwickelt sich erst im Laufe des Films zum etwas unbeholfenen Helden und so richtig aufdrehen darf er dann im Sequel EVIL DEAD 2.

Sam Raimis Debüt ist bei aller reißerischen Drastik auch ein wahres Lehrstück in Sachen Foreshadowing. Wenn kurz nach Ankunft in der Hütte ein Baum durch die Fensterscheibe kracht, verweist das auf die später stattfindende vielleicht bekannteste Szene des Films, in der die Protagonistin Cheryl (Ellen Sandweiss) von einem Baum vergewaltigt wird. Der Regisseur bereute im Nachhinein die Inszenierung dieser Szene: „Well, I think it was unnecessarily gratuitous and a little too brutal. And finally because people were offended in a way that I didn't...my goal is not to offend people. It is to entertain, thrill, scare...make them laugh, but not to offend them“ (Sam Raimi). Autorin BJ Colangelo meinte dazu auf slashfilm.com: „To me, the scene has always felt like a metaphor for the way terrorizing marginalized genders is embedded in the very thread of the world around us. However, I know that this was not Raimi's intent“. Macht euch euer eigenes Bild, denn der Film mit dem schönen deutschen Verleihtitel TANZ DER TEUFEL eröffnet die 11. Nachtblende-Staffel „Tales From The Wood“.

TANZ DER TEUFEL ist kein Meisterwerk. Vielleicht ist er noch mehr: ein Unikat.
critic.de