TETSUO: THE IRON MAN

TETSUO: THE IRON MAN
Ein Film von Shinya TsukamotoJPN 198967 min OmeU

Teil der Special Reihe NACHTBLENDE

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„Marvel built a multimillion dollar movie franchise about the wrong Iron Man in my humble opinion“ Branson Reese on Letterboxd


Der Mensch eine Maschine! Während in Shinya Tsukamotos japanischem Underground-Kultfilm TETSUO der Protagonist immer mehr mit dem ihn umgebenden Metall verschmilzt, evoziert Stan Brakhages stummer und radikaler Experimental-Dokumentarfilm THE ACT OF SEEING WITH ONE’S OWN EYES das Gefühl, dass der Mensch immer schon eine Maschine war. Von den stummen Bildern toter Körper und ihrem zuweilen überraschend buntem Inneren zum schwarz/weiß Fiebertraum, der auch auf auditiver Ebene zu verstören weiß. Ein Double Feature für Stahlhartgesottene, oder so.

Der Protagonist in Tsukamotos Film fusioniert sich mit allerhand Metallischem, um zum titelgebenden Tetsuo – The Iron Man zu werden. Was er nicht bedenkt, ist, dass auch ihn die Krankheit des Metalls – also der Rost – befallen kann und was vielleicht auch alle anderen überrascht: Er kann diese Krankheit weitergeben.

Tsukamoto zeigt seine Interpretation des modernen Menschen als Verbindung von Mensch und Metall, zwischen Verdrängung und sexueller Erfüllung, was Tetsuo mitnichten zu einem einfachen Film, aber zu einem beachtlichen Gesamtkunstwerk macht.
film-rezensionen.de

Der japanische Underground-Filmemacher Shinya Tsukamoto, der im auf 16mm gedrehten TETSUO neben dem Regisseur auch Drehbuchautor, Produzent, Kameramann, Cutter, Ausstatter und Hauptdarsteller gibt, pflegt eine intensive Hassliebe zu seiner Heimatstadt Tokyo. Das sieht man beinahe allen seiner Filme an, indem er einerseits die destruktiven Auswüchse der Großstadt betont und andererseits eine offensichtliche Faszination für sie hegt.

Und faszinierend sind auch seine Arbeiten. Mit TETSUO rammte er sich schlagartig ins Herz von Genre-Fans gleichermaßen wie von Interessierten des Experimentalkinos. So herausragend wie -fordernd.


Vorfilm: 

THE ACT OF SEEING WITH ONE’S OWN EYES
Ein Film von Stan Brakhage
USA 1971, 32 min

Tsukamotos Film, der handwerklich-analog hergestellt wurde, gilt heute noch als Vorbild für die explosive Sinnesentfaltung der Postkinematografie, wie sie insbesondere bei Quentin Tarantino und Darren Arenofsky zu finden ist.
Kayo Adachi-Rabe