SYNECDOCHE, NEW YORK (35mm)

SYNECDOCHE, NEW YORK
Ein Film von Charlie KaufmanUSA 2008123 min eOV 35mm

Teil der Special Reihe SADFEST.

Adele Lack: Everyone is disappointing the more you know them.


Caden Cotard (Philip Seymour Hoffman), Theaterregisseur in einer tiefen Schaffens- und noch tieferen Lebenskrise, erhält ein Stipendium: genug Geld und Zeit, um ein monumentales Bühnenprojekt zu realisieren. Was folgt, ist der Versuch, das gesamte Leben nachzubauen. Zuerst das eigene, dann das Leben derer, die es darstellen. Realität und Fiktion verschmelzen, Häuser wachsen in Lagerhallen, Statisten spielen Menschen, die Schauspieler spielen, und die Inszenierung wird zur Endlosschleife. Cotard wird älter, kränker, verlorener – und sein Projekt immer präziser, immer größer, immer leerer. Schier unmöglich zu vollenden.

Charlie Kaufmans Regiedebüt ist ein Labyrinth aus Erinnerungsfragmenten und Möglichkeiten. Ein Film über die Angst, nicht genug zu sein und das tiefe menschliche Bedürfnis, gesehen zu werden. Ein Werk der totalen Überforderung und absolut einzigartig.

To say that Charlie Kaufman's SYNECDOCHE, NEW YORK is one of the best films of the year or even one closest to my heart is such a pathetic response to its soaring ambition that I might as well pack it in right now.
Manohla Dargis, The New York Times

Gedreht in nur 45 Tagen, ist eines der Kunststücke dieses radikal persönlichen Films, fast hermetisch zu wirken und doch zu berühren. Philip Seymour Hoffman spielt Cotard mit einer schmerzhaften Ehrlichkeit als einen Künstler, der permanent zwischen Kontrollwahn und Selbstzweifel taumelt.

Nach seiner Premiere 2008 wurde Synecdoche kontrovers aufgenommen: Kritiker:innen schwankten zwischen Genie-Verdacht und Überambition. Heute gilt er als einer der bedeutendsten Independent Filme der 2000er und vielleicht als der mutigste Versuch, filmisch das Unaussprechliche zu fassen: den Schrecken, irgendwann nicht mehr da zu sein und mit dem Erschaffenen in ewiger Vergessenheit zu verschwinden.