Teil der Special Reihe MANY VOICES - 100 JAHRE ROBERT ALTMAN
Popeye: I yam what I yam, and I yam what I yam that I yam.
Ein Bilderrahmen mit einem Zettel, auf dem ‚Me Poppa’ steht anstelle eines Fotos, genügt dem schroffen, aber gutmütigen Seemann Popeye (Robin Williams) als emotionaler Anker und Motivation, den seit seiner Kindheit verschollenen Vater zu suchen. Diese Lebensaufgabe spült ihn an den Hafen des kleinen Küstenorts Sweethaven, wo er bei der Oyl Familie Unterschlupf findet und bald der Tochter des Hauses Olive Oyl (Shelley Duvall) sein Herz schenkt. Eine unerwartete Adoption, Ärger mit dem Ortsrüpel Bluto (Paul L. Smith) und ein verborgener Schatz in den Tentakeln eines Riesenkraken sind der zusätzliche Wind in den Segeln der Geschichte.
With Williams giving a virtuoso fast-mumbling performance as the hero, and gags ranging from expertly choreographed slapstick to subtle verbal infelicities (Popeye muttering about 'venerable disease'), it is far too sophisticated to function merely as kids' fodder. Often, watching the actors contorting themselves into non-human shapes, you wonder how on earth Altman did it; equally often, you feel you are watching a wacky masterpiece, the like of which you've never seen before.
Wo sich die Comicverfilmung in anderen Händen leicht in eine sehr konventionelle Richtung begibt, ist bei Altman das unterhaltsame, kinderfreundliche Musical ein Deckmantel für eine herrlich giftige Fabel. Süßlich ist in Sweethaven nur der Name, denn in dem Städtchen koexistieren gefährlich trottelige Tollpatschigkeit und berechnend begrenzte Gastfreundschaft harmonisch mit totalitaristischen Steuereintreibern und strikten, beinahe faschistischen Ausgangssperren. Niemand außer der unabsichtlich zusammengewürfelten und naiven Kernfamilie scheint hier reine Absichten zu haben und aus der Güte des Herzens heraus zu handeln.
Der Film, in dieser Form eher ein Zufallsprodukt - entstanden aus der Angst Paramounts, den Musical- und Comic-Trends hinterherzulaufen - ist aus heutiger Zeit ein anachronistisch anmutender Glücksfall. Denn eine Comicverfilmung von einem visionären Auteur wie Robert Altman umgesetzt werden wir wohl nur mehr als Gedankenexperiment erleben. Und selbst Musicalskeptiker:innen können sich den Songs von Harry Nilsson und Van Dyke Parks kaum entziehen.
Text: Otto Römisch
