NACHTBLENDE
An ausgewählten Wochenendnächten wird im Gartenbaukino die Nachtblende aufgezogen und sichtbar gemacht, was sich im Dunklen verbirgt. Von Klassikern des Horrorkinos, über schrullige Kultstreifen, zu obskuren Nischenfilmen. Irritationen und Sensationen, passend zu später Stunde und großer Leinwand.
MIDNIGHT MADNESS
You can’t make a midnight movie; the audiences make a midnight movie.
Anfang der 70er sorgte Alejandro Jodorowskys wahnwitziger Western-Trip El Topo für den Kickstarter eines über Jahre andauernden Phänomens. Filme mit ebenso halluzinogener wie politischer Schlagseite trafen auf den Ärger und das Veränderungsbedürfnis einer enttäuschten 68er-Generation. Kunstinteressierte Hippies besetzten die verrauchten Mitternachtsvorstellungen der US-amerikanischen Underground-Kinos in ritueller Regelmäßigkeit und verhalfen billig produzierten Filmen zum Kultstatus. Viel Blut und wenig Konventionen: Die explizite Gewalt, der selbstbewusste Regelbruch und der hochgehaltene Mindfuck grenzten die Midnight Movies vom zeitgenössischen Mainstreamkino ab. Es sind gesellschaftliche Randfiguren, die auf der Leinwand zu Held:innen avancierten, aber beileibe nicht immer mit einem Happy End belohnt wurden.
In der ersten Ausgabe der Nachtblende lassen wir die Midnight Movies hochleben, im Rahmen von Einzelscreenings mit Rauchverbot - so sorry!