THE BROOD
Nachtblende #10: NEW FLESH
Der Body Horror feiert derzeit das größte Revival seit seinem Höhepunkt in den 1980er-Jahren. Spätestens mit Julia Ducournaus Ausnahmewerk TITANE (2021) öffnete sich innerhalb des Subgenres (wenn es überhaupt eines ist) auch ein Tor für feministische Perspektiven. Das leuchtet ein, denn der weibliche Körper unterläuft in der Regel mehr radikale Transformationen als der männliche. Aber was ist Body Horror im Kern? Was unterscheidet ihn von Körperkino, Torture Porn oder Possession-Filmen?
Im Gegensatz zu anderen Spielarten des Horrorfilms kommt im Body Horror die Bedrohung nicht von außen. Keine Monster, Killer, Zombies oder Riesentiere, vor denen wir uns fürchten müssen. Dafür bereitet uns etwas viel Grundlegenderes und Nahbareres Sorgen. Im Body Horror ist es der eigene Körper, der plötzlich fremd und bedrohlich wird. Die Angst, die etwa durch die cronenberg’schen Bilder des „creative cancer“ evoziert wird, ist die vor Krankheit, Altern und Tod. Gleichzeitig impliziert die körperliche Metamorphose immer auch eine Chance. Weil Neues entsteht. In diesem Sinne: LONG LIVE THE NEW FLESH und herzlich willkommen zur 10. Nachtblende-Staffel!
Für den Inhalt verantwortlich: Norman Shetler, Julian Stockinger. Texte: Julian Stockinger
Nachtblende #10: NEW FLESH
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