MY GIRL (4K)

MY GIRL
Ein Film von Howard ZieffUSA 199198 min eOV 4K

Teil der Special Reihe SADFEST.

Vada Sultenfuss: Where are his glasses? He can’t see without his glasses!


Vada (Anna Chlumsky) ist elf, lebt in einem Bestattungsinstitut, ihre Mutter starb bei der Geburt. Ihr Vater (Dan Aykroyd) ist freundlich, bemüht aber abwesend. Ihre Großmutter singt alte Lieder, wenn sie nicht apathisch schweigt. Und Vada selbst? Sie zählt Symptome, schreibt Gedichte und hängt an einem Jungen, der gegen fast alles allergisch ist – außer gegen sie. Es ist der Sommer 1972.

Obwohl der Film in der Vergangenheit spielt, trägt er keine Nostalgie zur Schau. Stattdessen zeigt er, wie sich Kindheit anfühlt, wenn sie von Verlust durchzogen ist, ohne dass jemand darüber spricht. Die Kamera bleibt nah an Vada, beobachtet, wie sie sich in einen Lehrer verliebt, wie sie eifersüchtig wird, als eine neue Frau ins Haus kommt. In Momenten der kurzen Freude sowie der profunden Verluste sind wir bei ihr.

Vada has to learn to accept the hurt of life. The movie pays full respect to her loss; there isn’t a hasty and emotional ending, but a conclusion that shows how Vada makes her accommodation with loss – and a scene within which a deep truth is spoken.
Roger Ebert

Regisseur Howard Zieff und Drehbuchautorin Laurice Elehwany erzählen diese Geschichte mit erstaunlicher Zurückhaltung. Es gibt keine großen Gesten, keine überhöhten Bilder. Stattdessen: echte Häuser, natürliches Licht. Gedreht wurde in Florida mit einer jungen Anna Chlumsky, die Vada mit einer Mischung aus Trotz, Verletzlichkeit und Witz spielt. Macaulay Culkin, gerade erst aus dem Schatten von HOME ALONE getreten, ist hier stiller, ernster – ein Junge, der mehr sieht, als er sagt.

MY GIRL ist kein Film, der sich aufdrängt. Aber er bleibt. Wie ein Gedicht, das man als Kind geschrieben hat – und erst Jahre später versteht.