MAKE WAY FOR TOMORROW

MAKE WAY FOR TOMORROW
Ein Film von Leo McCareyUSA 193792 min eOV

Teil der Special Reihe SADFEST.

Lucy Cooper: I figure that everyone is entitled to just so much happiness in life. Some get it in the beginning, and some in the middle, and others at the end. And then there are those that have it spread thin all through the years.


Barkley (Victor Moore) und Lucy Cooper (Beulah Bondi) haben ihr Haus verloren. Ihre fünf erwachsenen Kinder sind zu beschäftigt, zu arm oder zu bequem, um sich gemeinsam um die beiden zu kümmern. Also werden sie getrennt – er zu einem Sohn, sie zu einer Tochter. Was folgt, ist kein Familiendrama im klassischen Sinn, sondern ein stilles Zerbröckeln von Würde, Nähe und Zugehörigkeit.

Leo McCareys MAKE WAY FOR TOMORROW ist ein Film über das Altern und über eine Gesellschaft, die keinen Platz mehr hat für jene, die sie hervorgebracht haben. Ohne Pathos, ohne Musik, ohne falsche Tränen.

It would make a stone cry.
Orson Welles

Als Leo McCarey 1938 den Oscar für die beste Regie für THE AWFUL TRUTH erhielt, soll er gesagt haben, dass er ihn für den falschen Film bekommen habe. Ein Indiz dafür, dass sich der Regisseur nicht nur über die überragende Qualität dieses Werkes bewusst war, sondern auch zu befürchten hatte, für den falschen Film in Erinnerung bleiben zu können.

MAKE WAY FOR TOMORROW war außerdem ein kommerzieller Misserfolg. Zu traurig, zu real, zu unbequem für ein Publikum, das sich bereits ein Jahrzehnt in einer eigenen großen Depression befand. Heute gilt er als einer der bewegendsten Filme der 1930er und als Vorbild für Ozu, Haneke und andere Meister der leisen Verzweiflung. Ein Film, der nicht schreit, sondern flüstert: Vergesst uns nicht.