LOOKING FOR MR. GOODBAR

Looking For Mr. Goodbar
Ein Film von Richard BrooksUS 1977136 min eOV

Teil der Special Reihe IN MEMORIAM DIANE KEATON

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Theresa: May I buy you a drink? Not even one for luck?
Bartender: Confidentially, with me, one's too many and a million's not enough.Theresa: I got the same problem with men.

Theresa Dunn (Diane Keaton) lebt zwei Leben. Tagsüber unterrichtet sie gehörlose Kinder, nachts streift sie durch Bars, auf der Suche nach Nähe, nach Freiheit, nach sich selbst. Ihre Begegnungen sind flüchtig, ihre Entscheidungen radikal. Doch der Weg zur Selbstermächtigung stellt sich (wie sooft) als Straße zum Selbstverlust heraus. Looking for Mr. Goodbar ist ein Film, der sich jeder einfachen Lesart entzieht und gerade darin verstört.

Keaton plays her wonderfully, with a light touch you’d think would be impossible with this material. She’s always moving. She choreographs every situation, and only eventually do we realize she’s dancing out of the way. Her voice is liquid and funny, tossing off asides because they cut more deeply that way. The performance and the character are fully realized.
Roger Ebert, Chicago Sun-Times

Richard Brooks verfilmte Judith Rossners Roman mit ungeschönter Direktheit. Die Kamera bleibt nah an Theresa, aber fern von moralischer Einordnung. Obwohl Brooks damals bereits ein älterer Regisseur war – weiß, männlich, etabliert –, wählte er einen bemerkenswerten Zugang: Er führte hunderte Gespräche mit Frauen, die sexualisierte Gewalt erfahren hatten, ließ ihre Erfahrungen in die Erzählung einfließen und übergab die emotionale Führung des Films vollständig seiner Hauptdarstellerin. Das Ergebnis ist kein voyeuristisches Drama, sondern ein vielstimmiges Porträt einer Frau, die sich der Kontrolle zu ihren Bedingungen entziehen möchte und der in Folge daraus die Kontrolle gegen ihren Willen entzogen wird – erzählt mit Keatons Präsenz als Zentrum, nicht als Projektionsfläche.

Für Keaton war Theresa Dunn eine Grenzüberschreitung. Sie spielte nicht, sie riskierte. Ihre Darstellung ist roh, ungeschönt, erschütternd. Und zeigt eine Schauspielerin, die bereit war, dorthin zu gehen, wo es weh tut. Looking For Mr. Goodbar ist kein Film, der zum wiederholten Ansehen einlädt. Er sitzt bereits nach dem ersten Mal tief.

Looking For Mr. Goodbar