Teil der Special Reihe SCHINKEN
Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Berger, erzählt LITTLE BIG MAN die Lebensgeschichte von Jack Crabb, einem 121-jährigen Mann, der auf seine abenteuerliche Vergangenheit im Wilden Westen zurückblickt. Als Kind wird Jack nach einem Indianerüberfall von den Cheyenne adoptiert und wächst als „Little Big Man“ in ihrem Stamm auf. Später kehrt er in die weiße Gesellschaft zurück, erlebt da aber Betrug, Alkoholismus und diverse Identitätswechsel - unter anderem ist er Scharfschütze, Revolverheld und Wanderprediger.
Jack wird im Lauf der Jahrzehnte Zeuge zentraler Ereignisse der US-amerikanischen Geschichte, insbesondere der Unterdrückung der indigenen Völker. Er überlebt die Schlacht am Little Bighorn und das Massaker am Washita. Immer wieder pendelt er zwischen der Welt der Cheyenne und der weißen Siedler. Die Geschehnisse in seinem Lebens spiegeln die Gewalt und Umwälzungen der Pionierzeit wider. Der Film endet mit Jack, der die Vernichtung der indigenen Kultur überlebt hat und als einsamer Chronist zurückschaut.
The '70s has its first great epic. Blood brother to the 1903 one-reeler, THE GREAT TRAIN ROBBERY, LITTLE BIG MAN is the new western to begin all westerns.
Man kann LITTLE BIG MAN durchaus als einen Meilenstein des Western-Genres bezeichnen, er ist auch eine prägende Satire, die die traditionellen Mythen des amerikanischen Westens dekonstruiert. Der Film bricht mit der heroischen Darstellung von Cowboys und Pionieren, die in klassischen Western dominieren, und legt stattdessen den Fokus auf die Ungerechtigkeiten der Kolonialisierung, die Gewalt gegen indigene Völker und die moralische Zweideutigkeit der "Zivilisation".
Regisseur Arthur Penn inszeniert eine subversive Mischung aus schwarzem Humor, Tragödie und historischen Ereignissen. Der Film stellt die amerikanische Geschichtsschreibung infrage und zeigt den Wilden Westen aus der Perspektive eines Antihelden, Jack Crabb, der zwischen den Kulturen hin- und hergerissen ist. Dabei wird die heroische Rolle des weißen Mannes relativiert, während die Menschlichkeit und Weisheit der Cheyenne betont werden.
LITTLE BIG MAN gehört zu einer Reihe von Filmen, die in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren das Genre transformierten, darunter Sam Peckinpahs THE WILD BUNCH und Robert Altmanns MCCABE & MRS. MILLER. Mit seinen satirischen und moralisch vielschichtigen Elementen ebnete der Film den Weg für realistischere und kritischere Western.
Auch die gesamte Produktion des Films war äußerst ambitioniert. So wurde er an Originalschauplätzen in Montana und Alberta gedreht, um Authentizität zu gewährleisten. Für die Darstellung der Cheyenne wurden Berater eingebunden, um kulturelle Genauigkeit sicherzustellen.
Und Dustin Hoffman, damals bereits ein Star, spielte den alternden Jack Crabb mit aufwendigem Make-up für die Szenen als 121-Jähriger. Maskenbildner Dick Smith nutzte innovative Techniken, darunter Latexapplikationen, um realistische Alterungseffekte zu erzielen. Die detaillierte Gestaltung von Falten, Hauttextur und Haar verlieh Hoffmans Figur Glaubwürdigkeit. Hoffman selber soll darüber gesagt haben: "Es ist unmöglich, dieses Make-up aufzutragen und sich nicht alt zu fühlen!"

An important movie by one of our most interesting directors.