IMAGES

IMAGES
Ein Film von Robert AltmanGB 1972101 min eOV

Teil der Special Reihe MANY VOICES - 100 JAHRE ROBERT ALTMAN

A motion picture of the extra senses - Original Tagline


Die Geschichte einiger Tage im Leben Cathryns (Susannah York), Kinderbuchautorin und Gattin des wohlhabenden Pferdemenschen Hugh (Altman Alumni Rene Auberjonois). Sie ist in einem Netz sexueller Schuldgefühle gefangen, weil sie über Interaktionen mit zwei Männern halluziniert. Der eine ein verstorbener Franzose, mit dem sie vor Jahren fremdgegangen ist, der sie mit seinem ständigen Erscheinen zu verhöhnen scheint. Der andere Mann ist viel realer und tatsächlich noch viel unangenehmer. Ein Nachbar, der der Meinung ist, der realgewordene Traum ihrer Vergewaltigungsphantasien zu sein. Der daraus resultierende Horror ist selten explizit und passiert so wahrscheinlich gar nicht auf der Leinwand. Bestimmt aber in unseren Köpfen.

IMAGES is a film Altman admirers should make a point of seeing. Its very differences with most of his work help illuminate his style, and he demonstrates superb skill at something he’s supposed to be weak at: telling a well-constructed narrative.
Roger Ebert, Chicago Sun-Times

IMAGES ist im Werk Robert Altmans äußerst untypisch. Zum einen verzichtet er auf sich überschneidende Dialoge, zum anderen besticht der visuelle Stil des Films durch einen lyrischen und doch direkten Zugang - im Gegensatz zu seinem üblichen Ansatz, das Augenmerk durch scheinbar willkürliche Zooms auf ungewohnte Orte der Handlung zu richten.

Das Drehbuch ist eine ungewöhnliche Zusammenarbeit mit der Hauptdarstellerin Susannah York, deren Kinderbuch über Einhörner aus dem Off gelesen wird und ihrer Figur ein alternatives Fantasieuniversum bietet, in dem seltsame Kreaturen und kuriose Legenden die Herausforderungen des realen Lebens ersetzen. Die betörend schönen Bilder Vilmos Zsigmonds sind ein wunderbar geschicktes Werkzeug, in der Sichtweise der Protagonistin zu bleiben und dennoch anzudeuten, was wirklich vor sich geht. Und der Großmeister der pompös orchestralen Übermelodie, John Williams, war selten so experimentell atmosphärisch.


Text: Otto Römisch