ELEPHANT (35mm)

ELEPHANT
Ein Film von Gus Van SantUSA 200381 min 35mm

Teil der Special Reihe SADFEST.

Alex: So foul and fair a day I have not seen.


Jugendliche, die durch die Gänge ihrer Highschool streifen. Gespräche, die ins Leere laufen. Blicke, die sich nicht treffen. Und zwei Schüler, die sich vorbereiten, dies alles grausam zu beenden. ELEPHANT von Gus Van Sant ist ein Film über einen Schultag, der aussieht wie jeder andere, bis er es nicht mehr ist. Dazu kein Score, keine Erklärung, keine Dramaturgie im klassischen Sinn. Nur Bewegung. Und das Wissen, dass etwas kommen wird.

Inspiriert von den Ereignissen an der Columbine High School, bietet der Film weder Ursachenanalyse noch psychologische Einordnung oder eine narrative Auflösung. Stattdessen folgt er Jugendlichen durch ihre letztmaligen Routinen.

Beauty competes with vacuity in ELEPHANT, and for a good stretch of writer-director Gus Van Sant's maddeningly passive ode to high school innocence and Columbine-age youthful evil, beauty wins.

Gedreht wurde in einer leerstehenden Schule in Portland, Oregon. Die Darsteller:innen sind Laien, viele spielen unter ihren echten Namen. Van Sant entwickelte das Drehbuch gemeinsam mit ihnen, basierend auf biografischen Fragmenten. Die Inszenierung orientiert sich am Cinéma vérité, mit langen Plansequenzen und minimalem Eingriff in die Szenen.

ELEPHANT wurde 2003 in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Die Reaktionen waren gespalten. Manche sahen in der formalen Strenge eine notwendige Distanz, andere warfen dem Film emotionale Kälte oder Verantwortungslosigkeit vor. Van Sant selbst sprach davon, einen Zustand einfangen zu wollen – nicht eine Geschichte zu erzählen.