Teil der Special Reihe NACHTBLENDE
Nachtblende: THROWBACK 1984
„VERTIGO und REAR WINDOW durch den „Sleaze-Wolf“ gedreht“ Mountie on Letterboxd
Mit DER TOD KOMMT ZWEIMAL (dt. Verleihtitel) treibt De Palma seine meta-referenzielle und an Hitchcock angelehnte Thriller-Kunst auf die Spitze und liefert seinen provokantesten Film ab. Eine fordernde, aber großen Spaß machende Reflexion über vermeintlich niederträchtige Kunst, Voyeurismus in Hollywood und das Begehren als Bindemittel dieser blutigen Melange.
Jake Scully (Craig Wasson) arbeitet als Schauspieler am Set eines B-Movies, als er einen klaustrophobischen Anfall erleidet und nachhause geht. Dort erwischt er seine Partnerin und ihre Affäre im Bett, ergreift abermals die Flucht und findet sich kurzerhand wohnungslos in L.A. wieder. Als ihm ein Freund sein fancy Apartment zur Zwischenmiete anbietet, nimmt er dankend an. Durch ein Fernrohr blickt er dort abends auf die Hollywood Hills und insbesondere in die Wohnung der sich täglich zur gleichen Uhrzeit entkleidenden Gloria Revelle (Deborah Shelton). Doch schon am zweiten Abend muss er feststellen, dass er nicht der einzige Beobachter ist …
BODY DOUBLE bezieht sich wie viele Thriller von De Palma auf den englischen Regiekollegen Alfred Hitchcock. Genauer handelt es sich um eine Vermischung aus Hitchcocks REAR WINDOW und VERTIGO, wobei De Palma sich weniger vom Plot, als von den behandelten Themen inspirieren lässt: Voyeurismus und Doppelheit sind filmtheoretisch hochinteressante Themen, die die Filmemacher miteinander verbinden. Wobei es De Palma in den 70er- und 80er-Jahren möglich war, das Publikum mit deutlich drastischeren Bildern zu schockieren. Die Mordszene mittels riesiger Bohrmaschine als unverkennbares Phallussymbol in BODY DOUBLE gehört zu den provokantesten und einprägsamsten Bildern des amerikanischen Regisseurs.

BODY DOUBLE finds Brian De Palma at the zenith of his cinematic virtuosity.