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MACONDO
Ein Film von Sudabeh Mortezai
A 2014
93 min, OmU, digital, 1:1,85
Regie
Sudabeh Mortezai
Drehbuch
Sudabeh Mortezai
Kamera
Klemens Hufnagl
Schnitt
Oliver Neumann
Ton
Atanas Tcholakov
Ausstattung
Julia Libiseller
Kostüm
Carola Pizzini
Darsteller
Ramasan Minkailov, Aslan Elbiev, Kheda Gazieva, Rosa Minkailova, Iman Nasuhanova, Askhab Umaev
Termine
Eingeklemmt zwischen Flughafengelände, Autobahn und Donauufer hat sich eine eigene kleine Welt entwickelt: Macondo, eine Flüchtlingssiedlung. Neben den 3000 Asylsuchenden sind hier auch der elfjährige Ramasan mit seiner Mutter und seinen beiden Schwestern untergebracht. Sie sind aus Tschetschenien hergekommen, der Vater ist im Kampf gegen die Russen gefallen, so heißt es jedenfalls. Seitdem gilt Ramasan als der Mann im Haus. Als plötzlich Isa, ein Freund des Vaters aus alten Tagen, in Macondo auftaucht wird Ramasan auf eine harte Probe gestellt.
In ihrem ersten Langspielfilm entwirft Sudabeh Mortezai das Porträt eines Jungen, der in einem schwierigen Lernprozess Fragen von Verantwortung und Ehre für sich beantworten muss. Sie erzählt vom Erwachsenwerden zwischen den Kulturen, zwischen Tradition und Wirklichkeit.
FESTIVALS (Auswahl)
Berlinale 2014, Wettbewerb
Karlovy Vary International Film Festival 2014 - Variety Critics' Choice: Europe Now!
Melbourne International Film Festival 2014
Seattle IFF 2014
Viennale 2014
PREISE für Macondo bei der Viennale!
Macondo hat vergangenen Donnerstag, den 6. November gleich zwei Preise bei der Viennale einheimsen können! Wir freuen uns und gratulieren zum Wiener Filmpreis und zum Mehrwert-Preis!
Hier geht es zum Artikel auf orf.at
Statement der Regisseurin Sudabeh Mortezai
Macondo ist der inoffizielle Spitzname einer Flüchtlingssiedlung am Rande von Wien. Hier leben seit über 60 Jahren Flüchtlinge aus allen Teilen der Welt, über 2000 Menschen aus 20 Ländern, heute in der Mehrzahl aus Somalia, Afghanistan und Tschetschenien. Nach ersten Gesprächen mit Menschen aus der Siedlung hatte ich den Wunsch, einen Film gemeinsam mit ihnen zu realisieren, der ihre Lebensrealität spiegelt, ohne sie und ihre Privatsphäre auszustellen. Besonders berührte mich, vielleicht auch wegen meiner eigenen Biographie – ich kam mit 12 Jahren mit meiner Familie aus dem Iran nach Wien – die Situation der Kinder, die zwischen den Kulturen aufwachsen und oft viel zu schnell erwachsen werden und Verantwortung übernehmen müssen. Aus der dokumentarischen Recherche heraus und der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen entwickelte ich ein Drehbuch, das viele reale Geschichten zu einer fiktionalisierten Geschichte verdichtet.
Fast alle Rollen werden von Laien verkörpert, normale Menschen, die eine ähnliche Lebenserfahrung haben und das erste Mal vor der Kamera standen. Sie haben kein Drehbuch zu lesen bekommen und keine Dialoge auswendig gelernt, sondern sind Stück für Stück in improvisierten Szenen in die Geschichte hineingewachsen.
Pressestimmen
Verleih
Filmladen
Berlinale
Jenny Kiang, Indiewire
David Rooney, The Hollywood Reporter
Peter Debruge, Variety