Am 25. Juni 2018
STOP MAKING SENSE
Ein Film von Jonathan Demme
USA 1984
88 min, OV
Regie
Jonathan Demme
Drehbuch
Jonathan Demme, Talking Heads
Kamera
Jordan Cronenweth
Schnitt
Lisa Day
Musik
Talking Heads
Termine
Am Vorabend des Wien-Konzerts von David Byrne feiert das Gartenbaukino ihn und dessen alte Band, die Talking Heads, mit der Vorführung des fulminanten Films STOP MAKING SENSE.
STOP MAKING SENSE gilt als einer der großartigsten Konzert-Filme der Geschichte und als einer, der dieses Genre nachhaltig revolutioniert hat. Er wurde 1983 an drei Abenden im Pantages Theater in Los Angeles während einer Promotiontour für das Album "Speaking in Tongues" aufgezeichnet und war auch der erste Film, der vollständig mit digitaler Audiotechnik produziert wurde.
Die Inszenierung von Regisseur Jonathan Demme ähnelt eher der eines "herkömmlichen" Spielfilms. Anteil daran hat schon die suggestive Anfangssequenz, die von Pablo Ferro designt wurde, der schon für jene von Stanley Kubricks "Dr. Seltsam, oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben" verantwortlich zeichnete.
Zu Beginn des Konzerts betritt Talking Heads-Mastermind und Leadsänger David Byrne allein die noch leere Bühne, um mit akustischer Gitarre und Unterstützung eines Drumcomputers den Song „Psycho Killer“ zu spielen. Während der folgenden Lieder füllt sich die Bühne mit den weiteren Mitgliedern der Band sowie einer Reihe von großartigen GastmusikerInnen vor allem aus dem Funk-Umfeld. Gemeinsam spielen sie ein mitreißendes Konzert voll unbändiger Energie und großem Witz und repräsentieren so auch die Entwicklung der Gruppe von intellektueller Gitarrenband zu dance-orientierter, sinnlicher Groove-Combo.
Ein zentrales Element, das den visuellen Teil des Auftritts und Films geprägt hat, ist David Byrnes absurd überdimensionierter Anzug, der im Laufe des Abends immer größer wird. Einerseits waren oversized clothes ein kurzer, spaßiger Trend Mitte der 1980er Jahre, andererseits kam die Inspiration für Byrne vom traditionellen japanischen Theater, das mit übergroßen Kostümen arbeitet. Byrne: "I wanted my head to appear smaller and the easiest way to do that was to make my body bigger, because music is very physical and often the body understands it before the head."
The New Yorker
Der Spiegel
Slant Magazine